Sonntag, März 25, 2007

Noch eine Geschichte

Neulich war ich mit ein paar Freunden abends unterwegs, wir besuchten ein paar Kneipen, saßen gemütlich beieinander und erzählten über mehr oder weniger belanglose Themen. Nichts besonderes. Ich musste mich bei meiner Getränkewahl leider auf Cola beschränken, da ich die anderen noch nach Hause fahren musste.

Als ich schließlich den letzten wohlbehalten zu Hause abgeliefert hatte, fuhr ich selber nach Hause. Es war schon nach Mitternacht, stockdunkel, es regnete leicht. Die Strecke war leergefegt, kein anderes Auto weit und breit. Mich störte das wenig. Ich drehte das Radio schön laut auf und gab mal ordentlich Gas, da sich das ja geradezu anbot, normalerweise wird man ja immer durch langsamere Fahrzeuge aufgehalten. Außerdem war ich schon ziemlich müde und wollte möglichst schnell nach Hause. So fuhr ich dann etwa 5 Minuten, als ich sah, dass Licht im Rückspiegel reflektiert wurde. Ich dachte mir zunächst nichts weiter dabei. Ein flüchtiger Blick in den Spiegel sagte mir, dass es sich wohl um ein anderes Fahrzeug handeln musste. Mir
fiel jedoch auf, dass sich die Lichter mit ungewöhnlich schneller Geschwindigkeit auf mich zu bewegten. "Das ist aber ein ganz schöner Raser", dachte ich mir, denn schon ich war relativ schnell unterwegs, über der
erlaubten Geschwindigkeit, allerdings hielt ich es für ungefährlich, da eben die Strecke völlig frei war. Ich wollte diesen Raser etwas genauer über den Rückspiegel beobachten. Doch bei der näheren Betrachtung blieb mir beinahe das Herz stehen. Was mir dort folgte, waren keine Scheinwerfer, es waren Menschen! Brennende Menschen! Die Lichter waren noch ein gutes Stück entfernt, doch ich erkannte deutlich die Konturen. "Komm’ zu dir!", sagte ich zu mir, denn ich wusste, das kann nicht sein. Es waren bestimmt die Scheinwerfer eines Autos, durch die leicht verregnete Heckscheibe war der Lichtkegel wohl etwas verzerrt. Zudem war ich schon ziemlich müde, was der Fantasie wohl noch mehr Freiraum in meinem Kopf gewährte. Trotz meiner
Versuche, mir meine vermeintlichen Hirngespinste auszureden, sah ich immer wieder beim Blick in den Rückspiegel diese menschlichen Konturen. Mir viel zudem auf, dass die Lichter nicht mehr schnell auf mich zukamen, sondern sich in etwa gleicher Geschwindigkeit bewegten. Da mir immer noch etwas mulmig war, beschloss ich, etwas langsamer zu fahren, so dass die Scheinwerfer näher kommen konnten und ich mich vergewissern konnte, dass ich mich täuschte. Doch das Abbremsen brachte mir diese Gewissheit leider nicht.
Die Lichter näherten sich meinem Auto immer weiter, doch anstatt dass die menschlichen Konturen verschwanden, verstärkten sie sich. Nun konnte ich es genau erkennen. Es waren brennende Menschen! Ich war wie gelähmt. Überkamen mich soeben Halluzinationen? Aber wie? So müde war ich dann auch nicht, aber
ich hatte keinen Tropfen Alkohol zu mir genommen! Geschweige denn andere berauschend wirkende Mittel! Ich wusste nicht was ich tun sollte. Nach kurzer völliger Leere in meinem Kopf schoss mir ein einziger Gedanke durch den Kopf: "Flieh!" Ich wollte das Gas durchtreten, doch ich erwischte die Bremse. Die Reifen quietschten. Die brennenden Körper rasten auf mich zu!

Ich konnte nun ihre Gesichter erkennen! Aus ihnen sprach Leid, Schmerz. Ich dachte, es sei um mich geschehen. Auf einmal war es stockdunkel. Kurz bevor sie mein Auto erreicht hatten, waren sie einfach erloschen. Ich wusste keine Erklärung dafür, ich sah einfach zu, dass ich nach Hause kam, es waren nur
noch ein paar Minuten.

Ich begann zu recherchieren. Und relativ schnell stieß ich auf eine Interessante Meldung:
Vor 12 Jahren hatte es auf eben dieser Straße einen tragischen Unfall gegeben, verursacht durch einen Raser, bei dem zwei Menschen verbrannt waren.

Ich weiß nicht, ob mich mir nur etwas zusammenspinne, aber ich glaube, ich habe diese Unfallopfer hinter meinem Auto gesehen. Ich erkläre mir die Geschichte so:

Die Seelen der beiden Opfer wachen auf diesem Straßenabschnitt und verfolgen Raser, um diese vom Übertreten der Geschwindigkeitsbegrenzung abzuhalten, sodass niemand mehr das Schicksal erleiden muss, welches ihnen zuteil geworden war. Dass sie verschwunden sind, hat meiner Meinung nach meine
ungewollte Vollbremsung bewirkt. Sie erkannten, dass ich langsamer wurde und ließen mich so in Ruhe.
Ich weiß nicht, was sie einem antun können, vielleicht können sie einem nur Angst einjagen. Aber ich werde mich ab sofort an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, denn ich möchte ehrlich gesagt niemals erfahren, was ansonsten passieren könnte.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

WuaaaahhH!
Das erinnert mich an folgende Geschichte vom Pizzagewürz

Eine Familie bekommt Post. Ein kleines Päckchen. Sie öffnet es, und es kommt ein kleines Beutelchen zum Vorschein. Gefüllt ist der Beutel mit einer körnigen Substanz. Da die Mutter gerade am Pizza backen war, hat die das Beutelchen genommen und die Pizza damit gewürzt. (Vielleicht hatte die Familie etwas ähnliches bestellt und daher auch erwartet..?)

Tage später kommt ein Brief ins Haus, der wohl von dem Päckchen getrennt wurde. In dem Brief wurde die Familie darüber informiert, dass die Oma im Ausland gestorben war, verbrannt wurde, und der Familie zugestellt wurde. Ob die Familie sich wohl darum kümmern könnte, der Oma ein würdiges Begräbnis zukommen zu lassen…

Benny hat gesagt…

Hör auf nach meinen tollen Quellen zu googeln. ;)

Anonym hat gesagt…

Sowas mach ich nicht. Die Geschichte ist ja wohl dir selbst passiert oder?
Kennst du eigentlich die story von der Tussi mit dem Schäferhund und dem Glas Nutella?